Entspanntes LR-Schießen in Dänemark

Am Freitag, den 22.10.2021 hatten wir endlich wieder Gelegenheit nach Dänemark zum LR-Schießen aufzubrechen. Wir, das waren Dennis, Mirco, Andreas und ich. Ziel waren die Schießbahnen in Skjern. Seit dem Sommer kann dort wieder wie gewohnt geschossen werden. Die Veranstaltungen sind von den Mitgliedern der „ColdBoreRange“ jedesmal hervorragend organisiert. Ohne große Umstände ist es dort möglich auf Entfernungen bis 2 Meilen zu schießen. Alle Einzelheiten dazu findet Ihr auf der Website der ColdBoreRange. Dazu kommt, dass von Hamburg aus eine Fahrzeit von „nur“ ca. 3:40 zu Buche steht. Für eingefleischte LR-Schützen eine lächerlich kurze Zeit.

Für Andreas war es das allererste Mal auf Distanzen von über 300 m. Bei der Ausrüstung hatte er sich für die bewährte Tikka T3x TAC mit Steiner Glas entschieden. Munition: Hornady ELD Match 147 grains. Also exakt die Ausrüstung, die Dennis und ich (und natürlich sehr viele andere LR-Schützen auch) schießen. Mit diesem Equipment bekommt man augenblicklich wohl das beste Preis-Leistung-Verhältnis bei Waffen für das Schießen bis 1000m (und auch noch etwas weiter).

Als wir auf der Range ankamen, fand eine kurze, unkomplizierte Kontrolle der Waffen statt und dann ging es auch schon los. Wir hatten den Stand fast für uns alleine. Die Profis Dennis und Mirco gaben sogleich Vollgas.

Nach einer kurzen Orientierung

lag aber auch Andreas hinter seinem Sportgerät, bereit, die 1000m zu knacken. Dazu musste die obige Karte zunächst auf die in der Realität vorhandenen Ziele umgesetzt werden, was am Anfang gar nicht so einfach ist.

Wer genau hinschaut, erkennt die Ziele bestimmt.

Und nun geschah etwas, was ich so auch noch nicht erlebt hatte, schon gar nicht auf dem Stand in Skjern: Fast völlige Windstille. Dies wurde dann auch sofort von uns genutzt. Andreas schoss auf die Distanzen 300m-400m-500m-600m und 700m ohne einen einzigen Fehlschuss, während ich die entsprechenden Einstellungen ansagte. Erst bei 800m mussten wir leicht korrigieren. Auf 900m fand er das Ziel nicht auf Anhieb, sodass gleich auf die 1000m-Distanz gewechselt wurde. Und auch hier: Treffer beim ersten Schuss. Das war natürlich ein bomben Einstand ins LR-Schießen.

Der Wind pendelte sich im weiteren Verlauf bei 3m/s – 5m/s ein, sodass wir bei 1000m ungefähr bei einer Seitenabweichung von 14 Klicks lagen, was noch gut zu bewerkstelligen war. Der Wind frischte gegen Ende dann auf über 5m/s auf. Für Mirco, der .308 Win schoss, wurde es daher ab 700 m schwierig. Bis 600m kann man aber sagen, dass auch die .308 Win ihren Dienst tut. In den Händen von Experten natürlich auch darüber hinaus. Für den Normaloschützen würde ich aber über 600m hinaus immer die 6.5 CM empfehlen, zumal in Preis und Verfügbarkeit  eigentlich kein Unterschied mehr zur .308Win besteht.

Nach dem Schießen auf „unserer“ 1000m Range, statteten wir den BIG BOYS auf der 2Meilen Range noch einen Besuch ab. Unser Freund Stanislaw konnte an diesem Vormittag die 2 Kilometer-Distanz knacken. Herzlichen Glückwunsch hierzu!

Bleibt festzuhalten, dass gerade Anfänger im LR-Sport in Skjern die Möglichkeit haben, sich völlig unkompliziert bis 1000m auszuprobieren. Dabei ist besonders der Umstand hilfreich, dass die 1000m-Range mit Klappzielen ausgestattet ist, die ein problemloses Spotten, mit einiger Übung auch durchs eigene ZF, möglich macht.

In zwei Wochen bin ich wieder zum Schießen in Dänemark – ganz entspannt – so wie früher auch bei uns.

Gruß

Alfred

145 von 150 ULTRA MAGNUM LONG RANGE EUROPEAN CHAMPIONSHIP

Liebe LR-Interessierte,

vom 03.-05.06.2021 fanden in Drawsko (Pommern) die Long Range Europameisterschaften statt. Bis 2019 hieß diese Veranstaltung noch Euro Cup. Mittlerweile trägt das Match den Namen Long Range European Championship – und wie ich meine zu Recht. 450 Teilnehmer aus 11 Nationen absolvierten ca. 600 Starts in diversen Kategorien. Es ist festzustellen, dass die Leistungsdichte stark zugenommen hat. Um ganz vorne mitzumischen, müssen im Triathlon (300m-600m-800m) fast durchgängig Ergebnisse um die 290 Ring bzw. 145 Ringe (Ultra Magnum 5 Wertungsschüsse) erreicht werden. Aber nicht nur die Klasse, sondern auch die Masse an Schützen hat zugenommen. Die auf der Seite longrangeeurocup.com abgebildeten Zahlen sprechen für sich. Longrange -Schießen befindet sich also eindeutig im Aufwind. Leider haben wir hier in Deutschland kaum Möglichkeiten unseren Sport auszuüben.Daher sind von unseren Schützinnen und Schützen stets lange Anfahrtswege in Kauf zu nehmen. Allerdings sollte man bedenken, dass eine Fahrt nach Philippsburg zur Deutschen Meisterschaft von Hamburg aus länger dauert, als nach Wedrzyn, 60 km hinter Frankfurt/Oder.

Wir, d.h. das „A-TEAM“ des Norddeutschen Longrange-Sports (2x Dieter, Stanislaw, Dietmar und meine Wenigkeit) reisten bereits am Donnerstag an, damit das von Matthias, Darius und Oliver vor Ort organisierte Grillfest besucht werden konnte.

Am nächsten Tag begann das Training, nachdem unsere Waffen registriert und abgenommen worden waren. Alles verlief völlig reibungslos und geordnet. An dieser Stelle ist den Organisatoren ein dickes Lob auszusprechen. Wenn man einmal erlebt hat, wieviel organisatorischen Einsatz es verlangt, eine Long Range Veranstaltung durchzuführen, dann zieht man vor den Organisatoren der LREC den Hut noch einmal tiefer. Ganze Teams mussten zu den Zielen gefahren werden, um die Trefferaufnahme durchzuführen, da immer zwischen 40 und 45 Ziele gleichzeitig ausgewertet werden mussten und das auf Entfernungen von teilweise einem Kilometer. Am Wettkampftag stand dann ca. eine Stunde nach Beendigung des Schießen bereits alles im Netz.👍🏼👍🏼👍🏼

Ich selbst schoss in der Magnum- und in der Ultra Magnum Klasse. Den Ausflug zu den „ULTRAS“ habe ich meinem Freund Stanislaw zu verdanken. Schon Anfang des Jahres kam er auf die (im nachhinein „Goldene Idee“), dass wir zusammen als Team in dieser Klasse schießen sollten. Stanislaw ist erwiesener Experte für die ganz dicken Kaliber. Er konnte insbesondere den Long Shot 2019 in dieser Klasse gewinnen. Ein Match, bei dem es für die größten Kaliber nicht bis 1000 m geht, sondern bei dem der Triathlon bei 1000 m beginnt und dann bis 1500 m geht.

Um es kurz zu machen: In der Magnum – Klasse lief bei mir im Wettkampf gar nichts. Realistisch erreichbar wären für mich zwischen 275 und 280 Ringe gewesen. Im Training lag ich knapp unter 270 Ringe und hoffte, im Wettkampf noch eine Schippe drauflegen zu können.Es reichte dann allerdings nur für 183 Ringe. Ein ähnliches Ergebnis wie im letzten Jahr – allerdings schossen wir 2020 die letzten beiden Entfernungen im Dunkeln, da sich durch starke Regenfälle der Ablauf enorm verzögert hatte. Ich sollte im nächsten Jahr mit einer Augenbinde schießen, vielleicht hilft das. Woran es tatsächlich gelegen hat, weiß ich nicht genau. Schwierigkeiten bei der Einstellung hatte ich, weil ich zuletzt im Juli in Polen bei über 30 Grad die Waffe genullt und seit dem keine Gelegenheit mehr hatte, die Waffe zu schießen. Dies ist allerdings keine abschließende Erklärung, da es im Training ja noch besser lief. Wahrscheinlich war ich einfach nur schlecht🤷🏻‍♂️🤷🏻‍♂️🤷🏻‍♂️

Direkt im Anschluss an das Trauerspiel in der Magnum-Klasse, durfte ich mich bei den Super-Heavies beweisen. Dies sind die Kaliber, die über die .338 Papua Magnum hinausgehen. Z.B. .50 BMG, .416 Barrett oder .375CheyTec. Das Ganze hat meines Erachtens schon eine gewisse Ähnlichkeit mit Artillerie. Stanislaw hatte dankenswerterweise die Munition geladen. Eine Höllenarbeit, bei der überaus genau gearbeitet werden muss. Kleine Abweichungen, die sich bei kurzen Distanzen noch gar nicht auswirken, haben bei Distanzen im Long Range Bereich signifikante Folgen.Stanislaw stellte für diese Distanz auch seine Zweitwaffe, eine Fortmeier im Kaliber .416 Barrett, zur Verfügung.

Beim ersten Durchgang (300m) zeigten sich keine Treffer außerhalb des schwarzen Spiegels. Da ich nicht annahm, vorbei geschossen zu haben, hatte ich schonmal ein ganz gutes Gefühl für die 600m. Auch auf 600m keine erkennbaren Treffer außerhalb der des 7er-Ringes. Jetzt kam beim A-Team doch etwas Unruhe auf, weil Dieter bereits die 300m-Scheiben organisiert hatte. Diese wiesen bei mir nur eine 9 bei einer Innenzehn auf, also 49 Ringe. Stanislaw lag mit 45 Ringen und zwei Innenzehnern auch gut im Rennen. Wie sich später herausstellte hatte der Drittplatzierte, Roger Muller, 48 Ringe, aber keine Innenzehner geschossen.

Als ich meine 800er-Serie schoss, hatte ich ein gutes Gefühl. Manchmal passt eben alles zusammen. Wir hatten zwar wenig, aber noch ausreichend Licht. Mirage hatten wir, im Vergleich zu Sonntag, nur sehr wenig, die Scheiben waren daher noch gut zu erkennen.Bei den Probeschüsse lagen einer in der Zehn,hoch. Zwei Schüsse links raus, aber unterschiedlich in der Höhe. Das war ein kleiner Wermutstropfen, der keine eindeutigen Korrekturen zuließ. Also Bauchentscheidug einen Klick tief, zwei Klicks rechts. Die Waffe lag im Durchgang super. Sauber durchschießen und das war’s.

Nach Beendigung des Durchgangs hatte Dieter schon die 600m Scheiben von Stanislaw und mir parat. Wir beide hatten 47 Ringe geschossen, Stanislaw erneut mit zwei Innenzehner. Das Roger auf 600 m „nur“ 45 Ringe geschossen hatte, wußten wir zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht, dass es aber ein sehr enges Rennen werden würde, war allen klar.Daher wurden die 800m-Scheiben mit Spannung erwartet. Als Dieter dann mit den Scheiben in der Hand ankam, machten wir uns berechtigte Hoffnung auf die Medaillenplätze.Die Ringzahlen unserer Mitschützen lagen uns noch nicht vor. Stanislaw hatte 46 Ringe geschossen, Roger 45. Damit lagen die beiden, wie sich am Ende zeigte, in der Gesamtwertung von den Ringzahlen her gleichauf. Stanislaw hatte aber insgesamt 4 Innenzehner, sodass er den zweiten Platz bei gleicher Ringzahl (138) belegte und Vize-Europameister wurde.

Ich selbst hatte tatsächlich 49 Ringe bei 3 Innenzehnern geschossen. Wird mir so schnell wahrscheinlich nicht mehr gelingen. Reichte aber in jedem Fall mit einigem Abstand (145 Ringe) zum ersten Platz und zum Europameister in der Ultra Magnum Klasse. Bei den zu absolvierenden 5 Wertungsschüssen pro Entfernung konnte ich 145 von 150 Ringen erreichen, was den Leistungen der Spitzenplatzierungen in den anderen Klassen entspricht.

Am Sonntag fanden dann noch die Wettkämpfe über 1000m plus statt. Die äußeren Bedingungen waren allerdings sehr schlecht. 5m/s Wind aus wechselnden Richtungen und ein starker Mirage sorgte dafür, dass wir die Scheiben nur schwer erkennen konnten. Auf 600m und 800 m waren selbst die in Leuchtfarben gehaltenen Markierungen der Probeschüsse zum größten Teil nicht zu sehen. Stanislaw schoss auf 800m Magnum Klasse drei Probeschüsse ins Schwarze. Diese konnten weder von ihm, noch von mit (ich schoss direkt neben ihm), erkannt werden. Die Wertungsschüsse gingen dann alle fehl. Gleiches ergab sich bei mir in der Ultra Magnum Klasse. Zwei der Probeschüsse saßen sauber im Schwarzen. Keiner der Wertungsschüsse traf überhaupt die Scheibe. Dies zeigt, dass bei auch ein wenig Glück dazugehört.

Alles in allem hatten wir wieder viel Spaß und guten Sport in Polen. Die Organisation, Ergebnisse, Unterbringung und Verpflegung top. Darüberhinaus trifft man immer wieder bemerkenswerte Menschen bei diesem bemerkenswerten Sport.

gez. Alfred


Alles von der Stange und doch rasiert!


So, mit leichter, aber ich hoffe, entschuldbarer Verzögerung der Wettkampfbericht.
Ich hatte meinen letzten Bericht ja mit dem Hinweis geschlossen, aufgrund der geänderten Wetterlage, „nach Gefühl“ schießen zu müssen. Und genauso kam es. Luftdruck, Temperatur und Wind am Wettkampftag, alles komplett anders als beim Training an den vier Tagen zuvor. Insbesondere musste der Temperaturabfall von mehr als 10 Grad Celsius ausgeglichen werden. In der Regel reichte dafür ein Klick nach oben im Vergleich zum Training, jedenfalls auf 600m und 800m. Auf 300m hätte ich fast mit der Trainingseinstellung schießen können. Ich machte zwei Klicks und schoss gerade noch 91 Ringe. Auf 300m muss man eigentlich weit über 90 Ringe erzielen, wenn man noch im Rennen bleiben möchte.

Glänzendes Beispiel mein Teamgefährte Helmut Dugnus, der neben mir schießend eine fast perfekte Serie mit 100 von 100 Ringen und 7 (!) Innenzehnern schoss. Viel mehr ist selbst theoretisch nicht mehr möglich. Damit gewann Helmut selbstverständlich die Einzelwertung über 300m. (Anmerkung des Verfassers: Der Durchmesser der Innenzehn beträgt lediglich 40 mm !)

Auf 600m konnte ich mich dann auf 93 Ringe steigern. Das ist zwar nicht schlecht, aber auch nicht überragend. Dass dieses Ergebnis diesmal dennoch zum Sieg in der Einzelwertung über die 600m – Distanz reichte, mag an den vollständig anderen äußeren Bedingungen im Vergleich zu den Trainingstagen gelegen haben. Jetzt kam es in der Hauptsache darauf an, diese neuen Bedingungen zu bewerten und entsprechend in die Einstellungen mit einfließen zu lassen. Hierdurch ließen sich technische Nachteile etwas ausgleichen.

Wie einige vielleicht wissen, schieße ich zwei Waffen ohne großes Tuning „out of the box“. Einzig bei meiner TIKKA habe ich mir nach drei Jahren einen etwas besseren Abzug gegönnt. Meine Wettkampfwaffe in Nowa Deba, eine HAENEL RS9 im Kal.: .338 LM kommt dagegen völlig ohne zusätzliches Tuning aus. Dazu kommt, dass ich nicht wiederlade und auch meine Munition reine Fabrikmunition ist. Damit hat man gegen auf Maß geschneiderte Customrifles mit ebensolcher „Custommunition“ einen nicht unerheblichen Nachteil.

Bitte versteht mich nicht falsch: Meine RS 9 ist ein SUPERGEWEHR und schießt um einiges besser als ich. Aber eine Waffe ausschließlich zum ELR (Extreme Long Range) hat da natürlich Vorteile. Schließlich ist eine Customrifle ja auch völlig ungeeignet für den harten Feldeinsatz, für den meine RS9 gemacht ist.

Ein zweiter Aspekt mag auch noch mitentscheidend gewesen sein. In Nowa Deba handelte es sich um einen Wettkampf in der „Sniperklasse“. Das heißt, es fanden keine Probeschüsse statt, Korrekturen waren daher nur bedingt vielleicht noch auf 300m denkbar, danach nicht mehr. Die Schüsse mussten also von Anfang an sitzen.
Weiter durfte die Waffe hinten nicht aufgelegt, sondern ausschließlich mit der Hand unterstützt werden. Insbesondere Customrifles besitzen am Hinterschaft ein Monopod oder einen Schlitten, der (auf einer kleinen Holzplatte aufgesetzt) sich über eine Stellschraube millimeterweise bewegen lässt. Dass steigert zwar die Genauigkeit enorm, ist aber eben nicht „sniperlike“. Die beschriebenen technischen Vorteile der Customrifles konnten daher in Nowa Deba nicht voll ausgespielt werden. Es kam etwas mehr auf die Fehlerquelle hinter der Waffe an.

Fazit: der Wettkampf hat gezeigt, dass auch mit unveränderten Serienwaffen respektable Ergebnisse erzielt werden können, wenn man sich mit Long Range Schießen etwas beschäftigt (und natürlich etwas Glück hat).

Dass man gerade beim Long Range IMMER auch etwas Glück benötigt, zeigt folgender Umstand: Auf 800m und auf 1000m schoss ich mit 85 und 83 Ringen solide Ergebnisse. Auf die 800m – Distanz reichte es damit zum 5. Platz in der Einzelwertung, die 1000m – Distanz konnte ich damit, neben der 600m-Distanz, ebenfalls für mich entscheiden. Eine knappe Stunde danach auf die 1200m-Distanz brachte ich es lediglich auf 16 Ringe. Was falsch gelaufen ist, kann ich leider nicht sagen, weil uns die Scheiben nicht zur Auswertung zur Verfügung gestellt wurden. Vom Winde verweht oder einfach falsch geklickt–keine Ahnung.

Die Magnumklasse war in Nowa Deba klar in deutscher Hand. Bis auf die 1200m Einzelwertung konnte alles von uns gewonnen werden.
Helmut Dugnus, wie gesagt, die 300m.

Heinrich Fortmeier die 800m. Leider ließ der Veranstalter Heinrichs Gruppe über 1200m nicht mehr starten, weil nur bis 18:00 Uhr geschossen wurde und es bereits 17:40 Uhr war. Eine Frechheit mehr, die sich der Veranstalter erlaubte. Aber über das Organisationschaos hatte ich ja bereits berichtet.

Ich selbst konnte die 600m, die 1000m und die Gesamtwertung im Triathlon über 300m-600m-800m für mich entscheiden. Und- Ihr werdet`s nicht glauben, ich gewann sogar noch ein Rear Bag in der Tombola, obwohl ich sonst nie etwas gewinne. Da hatte mein Mitstreiter Heinz-Dieter Rabbe aus der LRGruppe Nord zu Beginn des Wettkampfes absolut Recht, als er meinte, dass meine Startnummer (63, gleichzeitig mein Geburtsjahrgang) ein gutes Ohmen sei.

An dieser Stelle nochmals meinen Dank an meine Mitschützen aus der Long Range Gruppe Nord:

v.li.n.re: Stanislaw Rowinski, Heinz-Dieter-Rabbe, meine Wenigkeit, Dieter Galzow und Helmut Dugnus.
Insbesondere der Tipp von Dieter und Helmut, das Gewehr nicht zu reinigen, scheint richtig gewesen zu sein, obwohl ich die Sache erst für einen Scherz hielt. Werde das gute Stück, jetzt nach ca. 300 Schüssen einer Generalreinigung unterziehen!!

Besonders genossen habe ich die Atmosphäre in diesem international besetzte Teilnehmerfeld (Holländer,ein Elsäßer, Österreicher, Slovaken, Deutsche und unsere polnischen Gastgeber). Ambitioniert Sport treiben, aber den Spaß nicht vergessen – genau mein Ding!


Hitzeschlacht im Karpatenvorland

Liebe Longrangefreundinnen und Longrangefreunde,

(ich hoffe, das war korrekt gegendert),

seit dem 03.Juli (heute ist der 09.Juli) bin ich wieder in Sachen Longrange-Schießen (LR) unterwegs.
Wie könnte es anders sein, natürlich wieder in Polen. Allerdings nicht mal kurz hinter die deutsch-polnische Grenze gefahren, sondern quer durch Polen, bis kurz vor die ukrainische Grenze, nach Nowa Deba. Begleitet werde ich dabei nicht nur von meinem Freund Stanislaw Rowinski, sondern auch von Mitgliedern der Long Range Gruppe Nord. Alles erfahrene Experten und Tüftler aus der LR-Szene, auf deren Erfahrungsschatz ich immer wieder gerne zurückgreife.

Der Wettkampf in Nowa Deba wird seit 2010 ausgerichtet und galt lange Zeit als Geheimtipp. Während das offizielle Training immer am Freitag und der Wettkampf selbst am Samstag stattfindet, bot sich für den LR-Schützen immer die seltene Gelegenheit, bereits drei Tage früher individuell und in aller Ruhe zu trainieren und neues Material auszuprobieren.

Diese Idylle wird in den letzten Jahren zusehends getrübt durch die immer schlechter werdende Organisation. Im Vergleich zu den hervorragend organisierten Veranstaltungen „Long Shot“ in Wedrzyn und den Europameisterschaften (ELREC) in Drawsko, war die Veranstaltung in Nowa Deba bislang ein organisatorisches Fiasko. Von Schwierigkeiten bei der Anmeldung über verschlossene Toiletten, fehlende Scheiben und Chaos bei der Standzuteilung bis hin zu absolut mangelhafter Aufsicht beim Schießen war alles dabei. Eine Empfehlung kann ich zu diesem Zeitpunkt (morgen ist der letzte Tag und es findet der Wettkampf statt) leider nicht aussprechen.

Heute am offiziellen Trainingstag konnten z.B. von vielen Schützen nicht alle Distanzen geschossen werden. Wenn man bedenkt, dass viele über 1000 km angereist sind,…………
Unsere Gruppe hatte das große Glück, dass Stanislaw immer wieder in der Lage war, auftretende Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen, da er natürlich die Landessprache spricht und als LR-Urgestein nicht nur bekannt ist, sondern auch die meisten Entscheidungsträger persönlich kennt.

Daher an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für deinen Einsatz und Deine Hilfe, lieber Stanislaw.

Aber, wir haben natürlich auch geschossen. Von Dienstag bis Donnerstag hatten wir Gelegenheit die Entfernungen 300m – 600m – 800m (Standartentfernungen beim LR) sowie 1000m und 1200m zu schießen.
Die vorherrschenden Temperaturen von regelmäßig deutlich über 30 Grad forderten die Kondition jedes Schützen dabei ungemein. Schließlich muss man ja nicht nur schießen, sondern erhebliche Strecken zur Trefferaufnahme zurücklegen (auch wenn dazu der Geländewagen benutzt wurde).

In unserer Gruppe konnten alle zufriedenstellende Ergebnisse erzielen, wenn auch der böige Wind allen zu schaffen machte. Aber das ist ja schließlich auch der Reiz beim LR.

Am Dienstag schossen Stanislaw und ich unsere Waffen zunächst einmal auf 100m (Referenzschuss). Dies war bei meiner RS9 in .338LapuaMag auch dringend erforderlich, da sie total verstellt war, obwohl ich die Waffe lange nicht mehr geschossen hatte und beim letzten Mal alles noch gut lief. Aber für solche „Zwischenfälle“ sind die Trainingstage ja gedacht.

Gleichzeitig hatte ich Gelegenheit ein bisschen in die ULTRA-MAGNUM Szene hineinzuschnuppern, da Stanislaw seine Fortmeier im Kaliber .416 Barrett mitgenommen hatte. Das Kaliber ist aus dem Kaliber .50 BMG entstanden und verschießt ein 398-grain Geschoss. Wenn Ihr Gelegenheit habt das Kaliber mal zu schießen, unbedingt ausprobieren.
Morgen ist Wettkampftag, deshalb schließe ich jetzt, damit ich fit bin. Und nach den extremen Hitzetagen, habe ich gerade über SMS eine Sturmwarnung erhalten, es regnet in Strömen und die Temperatur ist rapide gefallen. Daraus folgt: unsere mühsam erarbeiteten Daten können wir zwar für zukünftige Wettkämpfe archivieren, aber für die Einstellungen am morgigen Wettkampftag taugen sie leider nicht mehr viel. Dann schießen wir halt mal wieder nach Gefühl und schau’n was dabei rauskommt.

Ich halte Euch auf dem Laufenden.

Gruß
Alfred


.416 Barrett

Bei der Arbeit

Auf 1000m für mich ok., für die guten Jungs noch reichlich Luft nach oben.