Liebe Mitglieder,
am 31.März 2019 fand im HGC ein Fortbildungsseminar für die Erstversorgung von Schussverletzungen statt. Als Referenten für unsere Mitarbeiter und Mitglieder konnten wir den renommierten Notfallmediziner Dr. Uli Jahn gewinnen. Dr. Jahn ist Chefarzt im Akademischen Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Hannover. Seine Lehrveranstaltungen in diesem Bereich richten sich normalerweise an staatliche Stellen. Nach meinem Dafürhalten sind derartige Schulungen aber auch für den zivilen Sportschützenbereich äußerst sinnvoll. Natürlich hatte Dr.Jahn den Lehrinhalt entsprechend angepasst, sodass der „taktische“ und entsprechend weiterführende Bereich außen vor blieb und nur das vermittelt wurde, was für uns Sportschützen wirklich relevant ist.
Dr. Uli Jahn
Dabei wurde der zu behandelnde Stoff sehr realitätsnah anhand von Bildmaterial dargestellt. Darüberhinaus mussten die Teilnehmer selbst „Hand anlegen“. Denn nur zuschauen und meinen „..das krieg ich im Notfall schon hin. Is‘ ja simpel…“, klappt nicht.
Immer wieder wurde in Drills geübt Tourniquets (Abbindesysteme bei lebensbedrohlichen Blutungen) anzulegen. Insbesondere das Anlegen eines Tourniquet bei sich selbst unter medizinischer Kontrolle, bis sichergestellt war, dass der Blutstrom auch wirklich unterbrochen war, machte allen schnell klar, dass so etwas nicht ohne Schmerzen erreicht werden kann, aber notwendig ist, um im Ernstfall ein Leben zu retten.
Das Messgerät am Zeh zeigt an, ob noch Blutstrom vorhanden ist.
Richtig anlegen und…..
…dann kräftig anziehen!!!
Weiterer Höhepunkt war das Legen eines Nasen-Tubus. Bei Verlegung der Atemwege kann dieses einfache „Stück Schlauch“ ebenfalls Leben retten. Das auch diese Anwendung nicht gerade angenehm war, könnt Ihr sowohl dem Gesicht des Probanden (in diesem Fall mein Sohn:)) als auch den Gesichtern der Zuschauenden entnehmen.
Das Gelernte musste dann auch noch in einer sehr realistischen Simulation angewendet werden, wobei die „Ersthelfer“ anfangs natürlich nicht wussten, was auf sie zukommt.
Alles wurde von Dr.Jahn überwacht und am Ende folgte die „Manöverkritik“, die allerdings nicht soooo hart ausfiel, weil alle hochmotiviert bei der Sache waren.
Fazit:
1.Unsere Erste-Hilfe-Kästen werden sinnvoll über das vom Gesetzgeber vorgeschriebene Maß hinaus ergänzt.
2.Wir werden diese Veranstaltung mit Sicherheit wiederholen.
3.Zur Jagd werde ich zukünftig immer ein kleines, leicht verstaubares Tourniquet mitführen!
Abschließend nochmals meinen herzlichsten Dank an Dr. Jahn für die Durchführung dieses Seminars. Dr.Jahn hat es verstanden, wichtige Inhalte für uns Laien verständlich und einprägsam zu verpacken. Das lässt die berechtigte Hoffnung zu, dass wir Teilnehmer vielleicht doch irgendwann einmal das Richtige tun, wenn’s darauf ankommt.
Gruß
Alfred