Extreme Long Range In Zielonka (Polen) 29.09.-02.10.2023

Liebe Mitglieder,

vom 29.09 – 02.10.2023 hatte ich Gelegenheit an einem Schießtraining im Bereich Extreme Long Range (ELR) teilzunehmen. Organisiert hatte dies, wie immer, mein Freund Stanislaw Rowinski, der erst im September die LREC (Long Range European Championship) gewinnen konnte.

Da wir beide diesen Wettkampf sowohl in der Einzel- als auch in der Mannschaftswertung bereits gewinnen konnten, streben wir nun nach „höheren Ehren“.  Mittlerweile gibt es nämlich die europäische Version des King of 2 Miles (Ko2M). Dabei werden Stahlplatten auf Entfernungen von bis zu 2 Meilen beschossen. Einstiegsentfernung für den kalten ersten Schuss sind ca. 800 Meter. Augenblicklich die Krone des ELR. Für das Jahr 2025 unser Ziel.

In Zielonka hatten wir nun die Gelegenheit uns bis auf 2650 Meter auszuprobieren. Stanislaw hatte die Munition hervorragend vorbereitet. Dies ist beim ELR mehr als „die halbe Miete“. Da ich mich in der Vorbereitungszeit auf Zielonka in den Urlaub verabschiedet hatte, blieb die Arbeit an ihm hängen. Dabei muss man allerdings sagen, dass meine durchschnittlichen Fähigkeiten im Wiederladebereich für diese extremen Anforderungen, ohnehin nur dafür ausreichen, Handreichungen durchzuführen.

Neben dem eigentlichen Schießen ist die Teamarbeit zwischen Spotter und Schützen entscheidend. Beim Originalwettbewerb in den U.S.A. arbeiten zwei Spotter und der Schütze zusammen. Ein Spotter ist für die Windberechnungen zuständig, der andere beobachtet den Splash (Einschlagspunkt des Geschosses). Wie wir am zweiten Trainingstag feststellen mussten, lässt sich eine Schusskorrektur bei Entfernungen um die 2 Km nur noch anhand des Splashes vernünftig vornehmen. Das liegt insbesondere daran, dass das Geschoss bei diesen Schussentfernungen auf über 100 M ansteigt. Die Winddaten für diese Bereiche liegen natürlich nicht vor und können daher auch nicht in Windberechnungen einbezogen werden.

Das Training selbst wurde sehr professionell vom Team99 unter der Leitung von Rafal Klecki ausgerichtet. Geringste Einschießentfernung war 300 M, dann ging es auf 1000 m. Danach 1200 m, 1400 m, 1600 m und 1850 m.  Am zweiten Tag starteten wir nochmal bei 1850 m, um dann auf 2000m, 2100m, 2200m,2400m zu steigern.  Die 2650 m konnten von keinem Schützen bezwungen werden.

Während wir am ersten Tag die meisten Entfernungen, insbesondere 1600 m und 1850 m im ersten Anlauf absolvieren konnten, reichte es am zweiten Tag lediglich zu einem (Zufalls-)treffer auf 2100 m. Ein einziger Schütze war auf 2400 m erfolgreich. Die Lehren aus diesen Trainingstagen sind gezogen und Verbesserungen auf den Weg gebracht.

Für die Zukunft sind diverse Trainingstage in Zielonka geplant. Insbesondere in der Vorbereitung auf die LR-Wettbewerbe im April und September in Polen (Distanzen  300/600/800 Meter). Wer sich mit LR- Schießen näher beschäftigen möchte, kann mich gerne darauf ansprechen.

Ich weise an dieser Stelle nochmals auf unser Vereinsfest am 21.10.2023 in der Zeit von 17.00 Uhr – 23.00 Uhr hin. Wenn Ihr Zeit und Lust habt, meldet Euch auch gern telefonisch im Club an.

Und um weiteren Fragen vorzubeugen: Ja, wir werden im nächsten Jahr wieder Trainingszeiten für die Langwaffenschützen in Hohenhorn anbieten. Ich denke mal ab März 2024 kann’s wieder losgehen.

 

Bis, hoffentlich, zum 21.10.2023,

Alfred

P.s.: Noch’n paar Bilder !

Sorgfalt bei der Montage des Sportgeräts – Voraussetzung für den Erfolg.

 

Wer schreibt, der bleibt.

 

Ab 1200 m mit Unterstützung durch Scheibenbeobachtung via Monitor.

1600 m und 1800 m im ersten Anlauf,

 

Der Wind wurde für verschiedene Entfernungen mit Richtung und Stärke angegeben. Leider für die ganz weiten Entfernungen nicht ausreichend.